Tod und Gewalt in deutschen/europäischen Städten. Was sage ich meinem Kind!

Tod und Gewalt in deutschen/europäischen Städten. Was sage ich meinem Kind!

Tod, Gewalt, Verlust, Attentate in deutschen und europäischen Städten, wie erkläre ich das meinen Kindern und Jugendlichen.

Die Ereignisse überschlagen sich im Sommer diesen Jahres 2016. Immer mehr Menschen hier in Europa, in unserer Nähe werden durch Attentate einzelner oder mehrerer Täter verletzt oder sogar getötet. Die Schlagzeilen sind voll und auch unsere Kinder und jungen Menschen werden mit diesen Themen ungefiltert konfrontiert. Wir als Eltern wollen, dass es unseren Kindern gut geht, dass sie auf keinen Fall mit diesen Dingen in Kontakt kommen, dass sie verschont bleiben von Krieg, Mord und Anschlägen. Aber gerade der Anschlag in München hat gezeigt, dass es junge Menschen ebenso treffen kann wie uns Erwachsene. Und auch in Nizza waren viele Kinder Opfer des Attentäters.

Damit stellt sich für uns Erwachsene natürlich die Aufgabe, wie gehe ich damit um? Denn die Kinder und Jugendlichen werden Fragen stellen. Sie wollen wissen, was hier heute in dieser Welt passiert. Sie wollen wissen, warum Menschen andere Menschen umbringen. Denn in unserem Land gab es diese Art von Kriminalität bisher nur in ganz kleinem Umfang. Aber schon mit den Anschlägen in Frankreich rückte die Gefahr dicht heran und spätestens jetzt nach den vier Attentaten in Bayern haben wir eine Situation in Deutschland, wie sie für die Generation unserer Kinder und Kindeskinder noch nicht erlebbar gewesen ist. Der Tod ist in einer scheinbar schicksalshaften Weise an uns herangerückt und hat uns schneller eingeholt, als sich die meisten Deutschen getrauen dieses Thema anzuschauen und sich dem zu stellen.

Tod in den Nachrichten, Tod im Fernsehfilm ist etwas anderes, als in der eigenen Stadt, im Zug von der Arbeit nach Hause oder beim Shoppen am späten Nachmittag und in der Freizeit beim Vergnügen auf Festivals oder anderen großen Events. Gerade dort ist der Platz, an dem sich unsere Kinder und Jugendlichen tummeln, dort ist der Platz wo Menschen Spaß, Unterhaltung und Entspannung suchen. Es sind die Plätze, wo eigentlich sichere, zur Unterhaltung erzeugte Räume uns Menschen dazu verleiten alle Schutzfunktionen auszuschalten und auf Entspannung umzuschalten (Kinos, Kaufhäuser, Konzerte, nun auch Kirchen usw.) aber gerade hier, tritt uns der Tod in überraschender Weise und in ungeahnter Brutalität entgegen. Plötzlich, unerwartet, mit feiger Hinterlist kommen Menschen auf uns zu, die mit vorsätzlicher Absicht bereit sind andere Menschen nicht nur zu verletzen sondern auch zu töten. Je mehr Opfer sie mit sich reißen, umso besser und umso höher die Anerkennung in einem Kreis anderer Menschen, die diese Taten unterstützen, befeuern und feiern.

Dies ist eine neue Art von Krieg, in dem wir uns heute hier befinden. Etwas mit dem wir als Deutsche erst lernen müssen umzugehen. Und nicht nur das. Die meisten haben mit großer Wahrscheinlichkeit noch nicht begriffen, dass wir uns in einem Krieg befinden! und was das für jeden einzelnen für uns zu bedeuten hat. Und die gewählte Methode des Menschen in solchen Situationen ist die Verdrängung.

Immer wenn wir uns nicht in der Lage fühlen mit einer Situation adäquat umzugehen, versucht der Organismus als erstes Mittel der Wahl das Problem zu verdrängen. Das ist effektiv, denn die Bedrohung wird ins Unbewusste verschoben und Ängste werden minimiert. Wir haben dadurch ein Gefühl der Unantastbarkeit, der Unverwundbarkeit.  Dies ist, wie wir gegenwärtig erkennen, eine Illusion und ein schwerer Fehler dies zu glauben. Dennoch reagiert der Mensch mit Verdrängung auf solche Ereignisse. Das ist ein Überlebensmechanismus.  Ich kenne Menschen, die den zweiten Weltkrieg noch miterlebt hatte und die Vertreibung aus Polen. Dabei kam es zu traumatischen Ereignissen während der Flucht. Heute mit über 80 Jahren erst wird es diesen Menschen möglich über die damaligen Ereignisse zu sprechen. Die Brutalität, die Unbarmherzigkeit, die Gewalt ist für die Opfer und Beobachter nicht auszuhalten. Der Mechanismus Verdrängung lässt uns in halbwegs angemessener Weise weiter leben. Wir funktionieren weiter aber fühlen nicht mehr.

Und auch jetzt ist es nicht vorstellbar, wie ein Mensch mit einer Axt auf andere Menschen einschlägt und diese zum Teil schwer verletzt. Es ist nicht vorstellbar, wie junge Menschen beim netten Gespräch einfach mit einer Pistole abgeschossen werden, genauso schlimm die Vorfälle in Frankreich. Die Wahrheit ist, wir nehmen es zur Kenntnis und leben weiter! Ein Gefühl kommt nicht auf, bei einem „gesunden Menschen“ denn die Ängste werden reduziert durch die Verdrängung des realen Geschehens bzw. durch die kognitive Verzerrung der Situation. Ein Gefühl von Abgeklärtsein und Unbetroffenheit tritt ein. Es wird zum Teil auch nicht mehr darüber gesprochen, da man weiß, wenn die Gefühle deutlich werden, die zu solch realen Situationen gehören, dann kann man nicht mehr seinem Alltag nachgehen. Ich höre an vielen Stellen schon seit längerer Zeit: „Lasst uns nicht darüber sprechen, denn wir können es doch eh nicht ändern und man macht sich nur verrückt, wenn man da zu viel drüber nachdenkt.“ Diese Reaktion ist sicher kurzfristig partiell angebracht, um nicht in Depression zu verfallen, hat aber langfristig große negative Konsequenzen.  Die emotionale Starre ist die Starre in der Handlung. Wie Zoombies versuchen die Menschen ihrem normalen Alltag weiter und weiter zu folgen im Robotermodus und ignorieren bis zum Schluss alles was ihnen Angst macht.

In Bezug auf unsere Kinder und Jugendlichen sind wir noch immer Vorbild. Und wenn wir selbst den Dingen und Problemen ausweichen, so werden es uns die Kinder  nachmachen. Aber nicht gleich. Denn Kinder sind neugierig. Sie sind interessiert an uns Erwachsenen und der Welt und sie spüren mit sehr feinen Antennen, dass etwas vorgeht und sind hell wach. Sie nehmen die Gespräche der Erwachsenen auf einer eher emotionalen Ebene wahr, denn oft verstehen sie intellektuell die Zusammenhänge nicht. Aber die Betroffenheit oder die verdrängten Ängste, die wir selbst nicht mehr wahrnehmen, die werden sehr wohl von Kindern und Jugendlichen aufgefangen und registriert. Sie erleben, dass wir uns mehr verschließen, ggf. wütender werden, mehr zu aktuellen Nachrichten kommentieren und aufgebrachter reagieren. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden sie sich an uns wenden mit ihren Fragen zu den Dingen, die heute hier passieren. Und das ist die Chance für uns selbst, wenn wir diese Fragen nicht abwiegeln, klein reden oder versuchen auszuweichen, weil wir selbst keine Antworten wissen. Sondern es ist die Chance für uns Erwachsene, uns diesen Dingen zu stellen, uns selbst eine Meinung zu bilden und aus der Ohnmacht heraus zu treten. Erst wenn diese Fragen von unseren Kindern nicht mehr kommen, wenn sie aus Rücksicht auf uns und unsere eigene Überforderung schweigen, dann ist die Chance vertan, aus dieser Situation wieder heraus zu finden. Denn Verdrängung heißt immer NICHT handeln sondern abwarten in der Hoffnung es trifft nicht mich und es geht vorbei, den Dingen ausharren.

Unseren Kindern Rede und Antwort stehen, ist unsere Verantwortung. Ehrlich mit ihnen umzugehen, setzt voraus ehrlich mit sich selbst umzugehen. Dabei sind die Fragen unserer Kinder mit großer Wahrscheinlichkeit nur der Anstoß zu all den Fragen, die bei uns selbst auftauchen, wenn man sich der Situation stellt und selbst eine Position finden möchte, die man dann auch vor den Kindern vertreten kann. Es gibt keine einfachen Antworten, es gibt keine einfachen Formeln, denn solche Klischees „Geh aus dem Weg, wenn sich zwei streiten“ oder „Hilf anderen, wenn sie in Not sind“ greifen nicht mehr. Schon allein Fragen wie „Warum tun Menschen so etwas?“ sind eben nicht einfach zu erklären, sondern führen uns direkt zum Achselzucken und „Ich weiß es auch nicht.“ Argumente wie „psychische Krankheiten“ werden nur allzu oft und allzu leicht von den Medien und Politikern benutzt, um komplexe Zusammenhänge für nichtdenkende Menschen zu vereinfachen und schnelle Lösungen anzubieten. Sich selbst ein Bild zu machen, kostet etwas. Nämlich Zeit für Recherche, auch Zeit zum Hören und Sehen und Zeit zum Denken und Fühlen und zum Verarbeiten von Eindrücken, die wir täglich in Hülle und Fülle aufnehmen. Und natürlich Mut sich selbst zu erleben mit all seinen Schwächen und tiefen Ängsten, seinen sogenannten Schattenseiten.

Es gibt keine allgemeinen Regeln, keine einfachen Antworten. Es gibt nur individuelle subjektive Einsichten, die erwachsen aus den ganz persönlichen eigenen Erfahrungen und Lebenseinstellungen. Es kostet auch Mut diese mit unseren Kindern und Jugendlichen zu teilen; sie Teil haben zu lassen an unserem eigenen Leben und nicht das nachzuplappern, was die Medien uns vorgeben. Es kostet auch Überwindung zuzugeben, wie traurig oder wütend oder ohnmächtig man sich selbst fühlt in dieser heutigen Zeit.

Es ist sehr wichtig unsere Kinder und Jugendlichen nicht allein zu lassen mit all den Eindrücken, die sie jetzt bekommen. Dabei ist es sicher nicht sinnvoll das Gespräch  von uns aus zu suchen, wenn das Kind mit seiner Aufmerksamkeit an einer anderen Stelle weilt. Aber in dem Moment, wenn das Kind von selbst auf uns zukommt, sich die Frage aus ihm den Weg zu uns sucht, dann ist der Zeitpunkt günstig, um mit dem Alter angemessenen Worten, Stellung zu nehmen und sich dabei selbst zu hinterfragen.

Unsere Kinder und Jugendlichen müssen sich selbst auch einen Standpunkt schaffen in dieser neuen, gefährlicheren Welt und sie werden es tun, ob mit oder ohne uns, denn sie wollen überleben. Vielleicht werden sie sich die Art des Umgangs und der Verarbeitung von uns abschauen oder sie werden sich mit Freunden besprechen.  Jugendliche und Kinder haben einen anderen Umgang, um mit Trauer, Verlust oder Tod umzugehen, als wir Erwachsene.  Die Emotionen wechseln noch schneller, je jünger das Kind ist. Gerade noch traurig, kann es kurze Zeit später schon lachen. Das kann uns irritieren, indem wir denken, vielleicht begreift es die Situation nicht. Aber dem ist nicht so, denn die Verarbeitung einer Verlustsituation dauert an, je nach Schwere manchmal Wochen  und Monate. Das Kind hat noch einen automatischen Mechanismus, welcher sehr schnell  von Krisenverarbeitung auf  Energieaufnahme durch Ablenkung umschaltet. Das verhindert ein Steckenbleiben. Wir Erwachsenen getrauen uns oft in Trauerphasen nicht fröhlich zu sein, weil dies mit moralischen Vorbehalten verbunden sein kann. Ein Mensch der trauert kann doch nicht einfach tanzen gehen oder herzhaft lachen!

Gleichzeitig kann ein Kind oder Jugendlicher auch aggressiv reagieren. Dahinter steckt dann vielleicht Wut über den Verlust oder auch ein Schuldgefühl. Es fällt Kindern sehr leicht Schuldgefühle zu entwickeln, umso mehr dann, wenn auch schon im Alltag oft Kritik am kindlichen oder jugendlichen Verhalten geübt wird. Dann sind Jugendliche oder Kinder schnell bereit die Verantwortung zu übernehmen. Das Schwierige daran ist, dass sie dies meist nicht kommunizieren. Sie werden eher versuchen etwas besonders gut zu machen, zu trösten oder Verantwortung zu übernehmen. Besonders auch dann, wenn Kinder oder Jugendliche merken, dass Erwachsene nicht mit einer Situation umgehen können, emotional überfordert sind, dann greifen sie schnell zur Verantwortung und wollen die Situation für uns Erwachsene verbessern. Dieser Rollentausch, dass auf einmal die Kinder oder Jugendlichen die Erwachsenenrolle übernehmen und man selbst als Bedürftiger in die Kindesrolle schlüpft, ist verlockend, da in erster Linie kurzfristig entlastend. Dennoch sollten wir schnell versuchen aus dieser Lage heraus zu finden und wieder dem Kind die Sicherheit zu bieten die es braucht, auch wenn es so nicht scheint.

Kinder und Jugendliche zeigen sich in Krisensituationen oft schon sehr erwachsen, verständnisvoll und einsichtig. Es überfordert aber den jugendlichen Organismus und Entwicklungen werden übersprungen, gestört und verhindert, wenn es dem Erwachsenen nicht gelingt, diese Rollenvertauschung innerhalb einer angemessenen Zeit wieder in die richtige Ordnung zu bringen. Der junge Mensch verdrängt in solchen Situationen seine eigenen Bedürfnisse und Gefühle, um dem geliebten Erwachsenen zu helfen. Solche chronifizierten Verhaltensweisen führen später ggf. zum Helfersyndrom und enden im Burnout oder anderen vielleicht auch somatischen Krankheiten, weil diese Kinder keine Freiräume für das Erleben ihrer eigenen Bedürfnisse bekommen haben. Und Trauer in der kindlich angemessenen Weise ist ein wichtiges Bedürfnis für ein Kind oder Jugendlichen in einer Verlustsituation.

Was sagen wir also unseren Kindern und Jugendlichen, wenn in unseren Städten Mädchen und Frauen unsittlich angefasst werden, wenn Menschen in Zügen erschlagen und andere auf offener Straße erschossen werden. Wie gehen wir damit um, wenn Freunde oder auch Bekannte, sogar Verwandte betroffen sind?

Nehmen Sie die Fragen und Bedenken, die Ängste und Sorgen ihrer Kinder ernst! Nehmen Sie Ihre eigenen Ängste und Sorgen ernst! Werden Sie sich bewusst, wenn der Prozess der Verdrängung beginnt, denn an dieser Stelle werden die Ängste und Unsicherheiten so groß, dass wir damit nicht mehr umgehen wollen. Gefühle wie Ohnmacht und Hilflosigkeit, Entscheidungen treffen zu müssen oder Veränderungen herbeizuführen, die uns zwingen das bisher gelebte Leben zu ändern, zu hinterfragen aus der Komfortzone heraus zu müssen, sind angezeigt. Nicht umsonst ist es in der Psychologie eine Erfahrung, dass zwischen dem Erkennen einer psychischen Erkrankung (hier Essstörung) und der Offenmachung und Inanspruchnahme einer psychologischen Hilfeleistung im Durchschnitt 8 Jahre vergehen!

Übernehmen Sie Verantwortung und stellen sich als Mensch mit all Ihren eigenen inneren Jas und Neins mit all ihren Konflikten und Unsicherheiten Ihrem Kind oder Jugendlichen gegenüber. Verschönen Sie nichts oder verzerren Sie die Situation nicht. Versuchen Sie nicht auszuweichen.

Sie können nur Sicherheit vermitteln, wo ihr Einflussbereich ist. Bleiben Sie ehrlich und wenn Sie merken, dass sie keine Lösungen haben, dann machen Sie sich auf den Weg für sich und Ihre Kinder Lösungen zu suchen. Diese Lösungen sind immer individuell, ihrer Lebenssituation, ihren familiären Verhältnissen angemessen und ihren eigenen Einstellungen und Erfahrungen angepasst. Eine alleinstehende Frau in der Großstadt wird andere Lösungen suchen und finden als eine Großfamilie, oder ein Mensch der selbst schon einmal solch traumatische Erfahrungen gemacht hat wird sich anders verhalten als jemand der bisher noch unbeschadet ist.

Lassen Sie Ihre Kinder reden. Hören Sie zu und seien Sie erstaunt über die Ansichten, die sich Kinder machen über Tod, Gewalt und Verluste. Kinder haben einen natürlichen Mechanismus, um solche Dinge zu verarbeiten und damit umzugehen. Das heißt nicht, dass wir sie damit allein lassen können. Im Gegenteil. Sie brauchen uns, nicht um ihnen zu sagen, wie sie denken oder fühlen sollen, sondern um sie einfach zu begleiten in ihrem Prozess der individuellen Verarbeitung und Eingliederung von traumatischen Erfahrungen, ihren Ängsten, Sorgen und Bedenken. Manche möchten wieder und wieder darüber reden, andere beobachten alles und reden nur selten, dann aber tief und emotional durchdrungen.  Wieder andere wollen mehr kuscheln, nicht allein schlafen nachts oder einfach nur bei uns sein, Nähe spüren. Auch Jugendliche können in Regression gehen, obwohl sie schon sehr erwachsen scheinen, kommen Momente, in denen sie sich auffallend kindlich benehmen. Weinen, ist eine normale und gesunde Reaktion. Das ist normal in solchen schwierigen Situationen und keinesfalls zu kritisieren.

Akzeptieren Sie kreative Lösungen des Umgangs, auch wenn diese für sie merkwürdig erscheinen. Kinder leben noch im magischen Weltbild und nicht in einem intellektuellen. Auf dieser Ebene werden von Kindern und auch Jugendlichen selbst Lösungen gefunden. Z.B. glauben sie, dass eine Fee oder andere magische Person ihnen helfen werden (Erwachsene glauben auch oft, dass Gott ihnen helfen wird!)oder auch verstorbene Personen oder Tiere aus dem Jenseits werden oft als Schutzengel akzeptiert. Ebenso können rituelle Gegenstände z.B. Schutzamulette, Kleidungsstücke oder anderes ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.

Andere erleben sich handelnd weniger ohnmächtig. Sie schließen sich zusammen mit andern Freunden oder Gleichgesinnten, reden und arbeiten an diesen Themen. Besonders Jugendliche, die aktiv und offen gesellschaftliche Ereignisse verfolgen, möchten auch in Schulen oder Vereinen ihre Erfahrungen besprechen, sich mitteilen und ggf. Aktionen unternehmen. Da ist über die Familie hinaus auch der Lehrer, die Schule, der Sportverein aufgefordert sic h den Themen zu stellen. Eine große Herausforderung für die Verantwortlichen, die unsere Kinder zu erwachsenen Menschen begleiten! Auch hier sind besonders Ehrlichkeit und Echtheit der erwachsenen Person gefordert. Jugendliche erkennen intellektuelle Phrasen und lassen sich nicht belügen. Sie wenden sich schnell ab von Menschen, die ihnen keine Orientierung bieten, die nicht authentisch sind.

Fazit: Kinder und Jugendliche in dieser aktuellen Situation beim Umgang und bei der Verarbeitung von Gewalt, Verlust und Tod zu begleiten, ist in erster Linie eine Auseinandersetzung mit diesen Themen mit uns selbst! Erst dann, mit einem eigenen Standpunkt kann ich sicher Anderen entgegentreten mit einer eigenen Meinung und einer fundierten selbst erarbeiteten Ansicht. Und die kann sein wie sie will, persönlich, subjektiv, individuell. Sie hat sich aus meiner eigenen kognitiven Arbeit mit den Erlebnissen aus der Umwelt, den Erfahrungen die ich selbst damit habe und meinen Einstellungen und Gefühlen, Ansichten und der Auseinandersetzung mit meinen Ängsten und Konflikten ergeben und ist ein Teil meiner Entwicklung als erwachsener verantwortungsvoller Mensch. Dies ist die beste Investition in die Vorbildwirkung gegenüber der nachwachsenden Generation. Offen, wach, ehrlich uns selbst und anderen gegenüber, selbst denkend, Gefühle zulassen und individuelle Standpunkte erarbeiten, Akzeptanz gegenüber anderen Arten des Umgangs und anderen selbst erarbeiteten Lösungen, junge Menschen begleiten, nicht bevormunden, Nähe, Zuwendung, Aufmerksamkeit, Liebe und Achtsamkeit sind die Faktoren, die uns verbinden anstatt noch mehr zu vereinzeln und uns gemeinsam helfen Wege und Lösungen zu finden.

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