tod und jenseits in deutschen volkssagen

Volksagen aus Pommern und Rügen     Dr. Ulrich Jahn

Diese erste Sammlung von dem jungen Gymnasialschullehrer, Volkskundler, Märchen- und Erzählforscher Dr. Ulrich Jahn ist ein einzigartiges Zeugnis deutschen Kulturguts über Gebräuche und Riten, in diesem Fall im Bezirk Pommern und Rügen. Ulrich Jahn 1861 geb. in Züllchow, (Landkreis Randow, heute Żelechowa, eine sog. Verwaltungssiedlung von Szczecin), lebte nur kurz aber intensiv bis 1900 und verstarb in Berlin. Dennoch hinterließ er uns einen umfangreichen Sagen- und  Märchenschatz und wurde nicht von ungefähr als der „pommersche Grimm“ bezeichnet. Schon 1886 veröffentlichte er erstmals eine Sammlung umfangreicher Geschichten und Sagen aus Pommern und Rügen.

Diese Erzählungen der einheimischen Bevölkerung geben uns einen tiefen Einblick in deren Glauben, ihre Bräuche und ihre Lebensweisen. Vor allem wurden natürlich außergewöhnliche Ereignisse mitgeteilt und mündlich weitergegeben. So umschließt der Sagenfundus Geschichten über Hexen und Zauberer, über Freimaurer,  Glück und Reichtum; über den Teufel und Verwandelte, die gesichtet worden waren.

Meine besondere Aufmerksamkeit bekommen aber die Erzählungen über den Tod und die damit im Zusammenhang stehenden Erscheinungen, wie Geister, das Umgehen, das Wegsingen, Aufhocken, Spuk und andere interessante Geschichten mehr. Warum? Heute in unserer aufgeklärten Zeit haben wir uns von all diesen mystischen Dingen getrennt und sie aus unserem Sinn und Wortschatz gestrichen. Sind sie deshalb weg? Ich weiß es nicht. Meine Beobachtungen zeigen, dass gerade bei psychischen Erkrankungen es doch das ein oder andere Phänomen gibt, welches an Geister, Besessenheit, oder  Wesenheiten erinnert, über welche wir bei unseren Ahnen schon lesen.

Komplikationen beim Sterben, beim geregelten Übergang in die andere Welt, so wie in den Sagen zum Teil beschrieben könnten Anlass sein, dass verstorbene Menschen nicht zu ihrer Ruhe finden und als erdgebundene Wesen sich in der Nähe der noch lebenden Menschen bemerkbar machen. Voraussetzung von alledem ist natürlich der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tode. Und genau das wird auch in diesen Sagen sehr deutlich, dass es in der deutschen Bevölkerung zum Zeitpunkt der Befragung und Niederschrift der mündlichen Überlieferungen keinen Zweifel über ein Weiterleben nach dem Tode gab. Und damit ist natürlich das deutsche Volk nicht allein, denn ein Großteil der Völker der Welt glaubt auch noch heute an ein Weiterleben nach dem Tode. Erst später setzte diese Änderung der Sichtweise im Glauben der hiesigen Menschen ein. Welche Auswirkungen das hat, ist heute jedem ersichtlich.

Mein Anliegen besteht darin, die alten Traditionen weiter zu beleben und wieder neu zu befruchten. Ich werde für mein Themengebiet relevante Sagen lesen und auf youtube veröffentlichen in der Hoffnung  auf einen interessierten Hörerkreis zu treffen.

In meiner Profession als Psychologin und Besprecherin (Gesundbeten) von Krankheiten möchte ich mir diese heimatliche Ressource erschließen und sie für meine Kunden nutzbar machen. Als spirituelle Trauerberaterin und Sterbebegleiterin interessieren mich Gebräuche, die dem Sterbenden einen gesunden und heilsamen Übergang in das Jenseits erleichtern und als Psychologin ist für mich von herausragender Wichtigkeit die Erforschung von ggf. umgehenden Toten, die sich in energetische Beziehungen mit lebenden Menschen verstricken und so zu Symptomen führen, die von unserer heutigen schulwissenschaftlichen Medizin nur partiell erfolgreich behandelt werden können. Im Speziellen denke ich da an Suchtgeschehen aller Couleur, sowie depressive und emotionale Probleme von Menschen, die durch solche Symptome oft langfristig und leidvoll belastet sind. Der Glaube an eine Wiedergeburt eröffnet eine Weitsicht, die für unsere heutige Situation in der Medizin und Psychotherapie einen deutlichen Vorteil bringt. Sie lässt Phänomene in unseren Blickwinkel geraten, die einer logischen Erklärung für Krankheitsgeschehen ebenso zugänglich sind, wie z.B. Viren, Bakterien oder Umweltbelastungen wie Stress sowie kognitive Einstellungen oder  frühkindliche Bindungsmuster. Eine gedankliche Begrenzung auf allein diese Faktoren beschneidet auch die therapeutischen Möglichkeiten. In meiner Arbeit mit Rückführungen (auch Therapie) und Clearing (Therapie) wird diese Eingrenzung überwunden. Die dadurch erfolgten Ergebnisse verbessern die Lebensqualität meiner Kunden deutlich.

Die besessene Bäuerin in Rügen

Eine Bauerin kam zum wiederholtem Male in glückliche Umstände, was sie selbst aber nicht wollte und stieß deshalb einen Fluch aus. Daraufhin wurde sie besetzt vom Teufel (als Strafe Gottes). Erst die Reinigung durch Gebet und Kirchgang konnte sie wieder erlösen.

Der Besessene aus Polzin

Es wird erzählt, wie ein besessener Mann mit Hilfe des Pastors befreit werden konnte, aber die Auflage erhielt, in einem täglichen Gottesbewusstsein durch Gebet zu bleiben. Schon ein einziges Mal dies zu vergessen oder zu missachten reicht aus, damit die Besessenheit zurück kommt. Das erinnert mich sehr stark an die Verhaltensregeln bei einem Süchtigen. Täglich muss er sich bewusst bewegen und verhalten. Vergisst er es, kann er sehr schnell rückfällig werden.

Geister wegsingen

Wenn Menschen ein moralisches Vergehen zu Erdzeiten nicht gesühnt oder geklärt haben, können sie nach ihrem Tode keine Ruhe finden. Erst müssen sie einen Lebenden finden, der für sie ein Heilgebet singt und dem sie ihre Vergehen beichten können. Dann erst können sie ihre Erdgebundenheit aufgeben und ihren Weg weiter gehen. Scheinbar wächst zwar Gras über alte Dinge, aber das heißt noch lange nicht, dass die Wunde auch sauber heilt.