Muss ich an Gott glauben, um eine Clearingtherapie oder Rückführungen selbst ausprobieren zu können?
Hier sollte man zwei Sachverhalte strikt trennen. Ob es ein Leben vor oder nach unserem Leben gab oder geben wird, ist genaugenommen keine religiöse Sache sondern ein Naturgesetz. Seit es Menschen gibt und der Mensch sich bewusst wird, steht die Frage nach einem Weiterleben nach dem Tod. Welche menschliche Institution hat sich diesem Thema angenommen? Die Religion, da es für uns Menschen eine verschlossene Sache ist, uns konkretes Wissen fehlt, nur Ahnungen und Wünsche, aber auch logische Denkweisen, solch ein Weiterleben nach dem Tod rechtfertigen. Alle Weltreligionen haben sich aber dazu geäußert. Und alle gehen auch von einem Weiterleben aus. Dabei wird das Leib-Geist-Seele-Prinzip angesprochen. Es gibt sehr viele unterschiedliche Definitionen davon, dennoch kann man sagen, allem gemeinsam ist die Vergänglichkeit des Leibes und das Überleben der Seele/Geist. Das alles hat noch nichts mit Gott zu tun. Erst die religiöse Auskleidung und die Erklärung was mit der ewigen Seele passiert, braucht ein Gottesziel. Dem kann man sich anschließen, muss aber nicht. Denn genauso, wie eine gegenwärtige Existenz mit oder ohne Gott bestitten werden kann, so ist auch ein Weiterleben mit oder ohne Gott denkbar.
Bisher hat die Naturwissenschaft diesen Themenbereich gemieden bzw. nicht zum Gegenstand ihrer Forschungen gemacht. Warum? Weil uns die notwendigen Methoden zur Erforschung fehlen. Zum Zeitpunkt des Todes, entzieht sich jeglicher Objektivismus. Das Problem ist die Seele. Nicht nur der Tod ist für uns bisher unerforschbar, sondern auch die Seele eines Menschen. Aber dennoch würde doch kaum ein Mensch bestreiten, dass wir eine Seele haben. Wir können Verhalten erforschen, somatische Korrelate, wie Gehirnströme, Hautwiderstand und Blutdruck, aber ein Bewusstsein oder eine Seele hat noch keiner messen können. Erst in letzter Zeit mehren sich die Forschungsergebnisse, die davon ausgehen, dass unsere Weltsicht (im übrigen eine sehr moderne- seit der Aufklärung) vielleicht doch nicht ganz so richtig ist, und etwas von uns übrigbleibt, nach unserem Tod, das weiter lebt.(siehe Literaturliste zu Nahtoderfahrungen)
Um Clearing und Rückführungen als Therapiemethode für sich selbst zu akzeptieren, ist kein Gottesglaube erforderlich, lediglich die Öffnung für die Möglichkeit, dass das Leben mit dem Tod nicht sein Ende findet. Und das wäre dann ein Naturgesetz, keine Religion. Viele Menschen werden erst durch die Rückführung aufgeschlossen und ihr eigenes Erleben, ihre subjektive Erfahrung überzeugt sie. Und auch wenn wir davon ausgehen, dass die Seele für ein bestimmtes Problem lediglich Symbole und Phantasiegeschichten produziert (ähnlich wie im Traum), so ist es dennoch nicht abzuleugnen, dass diese beiden Therapiemethoden sehr häufig einen nachhaltigen Effekt haben und Symptome verbessern und oft kann sogar von einer Heilung ausgegangen werden. Denn schlussendlich handelt es sich in aller erster Linie um ein Gespräch zwischen Bewusstsein und Unbewusstsein, bei dem unserem Verstand Informationen zugesandt werden, die einem Heilungsprozess zugute kommen. Und das hat nichts mit Religiösität zu tun, kann aber ggf. auch in diesem Kontext eingebunden sein.