Die Maske und die Todin

Die Maske

Menschen leben in vielen Rollen und mit vielen Masken. Der Begriff Person entstammt dem lateinischen „personare“ und bedeutet „durchschimmern“ Die Persona stellt eine Maske dar, die im antiken griechischen Theater als die, für die Rolle typische Maske ausgewählt wurde. Der Mensch lebt also in vielen Persönlichkeiten mit verschiedenen Masken.
Eine Maske erschaffen, ist ein Teil der eigenen Persönlickeit in Ausdruck und in die Außenwelt bringen. Die Auseinandersetzung mit der Maske wird zum Prozess der Selbsterkenntnis. Auf diesem Weg begegnen wir uns selbst. Das Spiel mit der Maske ist wie eine Umarmung der eigenen Person. Wir bewegen uns im Rhythmus der Maske und finden dadurch ihre Schwingung. Wir tanzen zusammen den Tanz der Verschmelzung und Integration.

Am Ende des Weges begegnen wir der Todin …

Einen Verlust zu bewältigen ist oft schwer. Schmerz und Trauer halten uns fest im Griff. Eine intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Verlust gelingt zwar, so dass wir verstehen aber es stillt nicht den Schmerz. Unser Ego ist bis in seinen Urgrund erschüttert. Wir verwünschen den Tod /die Todin, weil er/sie unsere/n Liebste/Liebsten entrissen hat. Für immer. Diese Endgültigkeit ist die Bestätigung, dass unser eigenes Leben nie wieder so sein wird, wie es war. Wir wissen das. Aber unser Ego wehrt sich dagegen. Es möchte die Zeit zurück drehen. Möchte nicht verstehen, möchte es nicht wahrhaben. Manchmal sitzen wir in der Falle. Es geht nicht mehr vorwärts und zurück schon gar nicht. Unser Kopf ist überlastet durch ständiges nachdenken und grübeln. Vielleicht kommen Schuldgedanken dazu. Ausgelassene Gelegenheiten, ein misslungener Abschied. Manchmal zerfressen uns unsere eigenen Gedanken und die Zweifel nehmen mehr und mehr zu. Die Seele wird hart und verschließt sich im Elend des Ego.

Spätestens da ist es angebracht Hilfe aufzusuchen. Mit der Ausdrucksarbeit über eine Maske finden wir wieder Zugang zu unserer Seele. Wir arbeiten nicht mehr mit dem Kopf. Sondern die Hände können wieder handeln. Der Ton ist ein gutes Element, um Wut und Entsetzen, Trauer und Schmerz hinein zu kneten. Der Ton hält unseren Schmerz aus. Er formt sich danach und hilft dabei, den Fluss wieder in Gang zu setzen. Es muss fließen. Auch die Tränen gehören hier her. Erst wenn alles wieder fließt, wird Heilung möglich. Eine Maske des Schmerzes oder eine Maske des Todes sind dabei sehr wertvolle Begleiter. Denn sie geben unseren innersten meist unbewussten Gefühlen ein Gesicht.

Da ist vielleicht die Todin selbst, die mich jetzt vis á vis anschaut und ich kann sie ansprechen, kann meine Anklage an sie richten, kann mit ihr in Kontakt treten. Das ist heilsam.

Vielleicht sehe ich auch meinen eigenen Schmerz, meine Wunde, meine tiefe Traurigkeit, die noch viel tiefer und viel wunder ist, als ich es mir selbst vorgestellt habe. Ich muss ja stark sein, für die anderen oder auch für mich. Das denke ich. Aber tief drinnen, da hockt das Ungewollte, Ungeliebte. Die Maske bringt es zum Ausdruck. Ich kann mich selbst sehen. Ich kann mich verstehen. Ich kann mich annehmen. Heilung geschieht.

Aber nicht nur das. Auch Wesen aus der ätherischen Welt können über die Maske sichtbar gemacht werden. Manchemal erscheint ein Engel, ein Geist oder ein Tierwesen aus einer anderen Welt und schlüpft in den Ton, um sich über diesen zu zeigen. Es ist immer wieder verblüffend, wie kreativ das Leben ist. Viele sind überrascht, was sich im Ton zeigt. Sie schauen auf die Maske und sehen sich in einer Art wie sie es noch nie getan haben.

Manchmal finden sich auch mehrere Menschen zusammen, die gemeinsam walten und ihre Gefühle und Emotion nicht nur mit dem Ton sondern auch unter sich teilen. Bei solch einem Zusammentreffen bauen wir alle unsere Masken. Und dann können wir uns austauschen. Mit der Maske, aber auch zwischen uns. Am Ende spielen wir unsere Masken und schlüpfen in den Teil von uns, der uns noch so fremd ist. Wir kriechen in uns selbst und bringen Licht in einen Anteil unseres Seelenraumes, in dem es bisher dunkel war. Wir weiten diesen Raum, sodass es uns dort nicht mehr so eng und angstvoll vorkommt. Und wir versöhnen uns mit ihm. Die Maske hilft uns dabei, sie begleitet uns auf diesem Weg.

Maskenworkshop

Am Ende des Lebens begegnen wir dem Tod oder der Todin, Engeln, Geistwesen, Verstorbenen und anderen mythologischen Gestalten. Diese erfahrbar und erlebbar zu machen, vermittelt der Maskenworkshop.